Die REWAG hat einen bedeutenden Fortschritt bei der Umsetzung ihrer Wasserstrategie erzielt: Das Wasserwerk Oberer Wöhrd ist vor einem sogenannten HQ-Extrem, also einem Hochwasser, das seltener als alle 100 Jahre auftritt, geschützt. Mit einer Investition von rund 800.000 Euro und sechs Monaten Bauzeit wurde eine Hochwasserschutzmauer errichtet, die das Wasserwerk und damit die Trinkwasserversorgung in Regensburg nachhaltig absichert.
Die Auswirkungen eines Hochwassers für das Wasserwerk waren zuletzt im Juni spürbar. Nicht nur vor einem solchen Extremwetterereignis schützt die neu gebaute Mauer. Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer lobt den Einsatz: „Eine sichere und zuverlässige Trinkwasserversorgung ist die Grundlage für Gesundheit, Lebensqualität und wirtschaftliche Stabilität in unserer Stadt. Mit dem Schutz der Wassergewinnungsanlagen zeigen wir, wie zukunftsorientierte Daseinsvorsorge aussieht.“ „Der Schutz unserer Wassergewinnungsanlagen ist ein zentraler Bestandteil unserer Wasserstrategie. Mit dem nun abgeschlossenen Hochwasserschutz für das Wasserwerk Oberer Wöhrd haben wir einen entscheidenden Beitrag zur langfristigen Versorgungssicherheit geleistet“, betont REWAG-Vorstandsvorsitzender Dr. Robert Greb.
Eine schlichte, aber effektive rund 250 Meter lange Mauer, die bis zu 1,5 Meter aus dem Boden ragt, schützt die Aufbereitungsanlagen auf der Donauinsel vor extremen Hochwasserereignissen, die statistisch nur alle 100 Jahre oder seltener auftreten. Die sichtbare Mauer ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Der Großteil des Bauwerks und die Entwässerungsanlage wurden bis zu 2,5 Meter unter der Erde verbaut. Die Entwässerungsanlage sammelt über Drainagesysteme das Wasser, das unter der Schutzmauer in den geschützten Bereich durchsickert. Dieses sogenannte Drängewasser wird dann in das vorhandene Absatzbecken eingeleitet und über ein Pumpwerk zurück in die Donau gepumpt. Während die Brunnen bei Hochwasser ab Meldestufe 2 vorsorglich vom Netz genommen werden, bleibt die Anlage selbst durch den Schutz funktionsfähig. So kann sie nach Rückgang des Hochwassers rasch wieder in Betrieb gehen. Ohne diese Schutzmaßnahme könnten Ausfallzeiten von Wochen oder sogar Monaten entstehen.
Der nächste Schritt in der Umsetzung der Wasserstrategie betrifft das Wasserwerk Sallern. Hier plant die REWAG den Bau eines etwa 420 Meter langen und bis zu 4,5 Meter hohen Schutzwalls. „Dieses Projekt, das voraussichtlich ab dem Jahr 2025 umgesetzt werden soll, ist anspruchsvoll, aber essenziell. Mit seiner Fertigstellung können wir eine gesicherte Trinkwasserversorgung in Regensburg auch bei extremen Hochwasserlagen gewährleisten“, erklärt Peter Ach, zuständig für den Fachbereich Trinkwasser bei der REWAG.
Mit den Maßnahmen zum Schutz der Wassergewinnungsanlagen vor extremem Hochwasser stellt die REWAG sicher, dass die Trinkwasserversorgung in Regensburg und der Region auch in Zeiten des Klimawandels unter schwierigsten Bedingungen gewährleistet bleibt. Ein weiterer Schritt, um die Zukunftsfähigkeit der Wasserversorgung zu sichern.
Wasserwerk Oberer Wöhrd
Die Wassergewinnungsanlage am Oberen Wöhrd liefert etwa 20 Prozent des Regensburger Trinkwassers. Das hier geförderte Grundwasser setzt sich – je nach Förderleistung – aus Donauwasser, das in den Uferbereichen filtriert worden ist (Uferfiltrat), und aus Grundwasser aus den donaubegleitenden Niederterrassenschottern (Quartärwasser) zusammen. Das Wasser aus der Donau braucht im Mittel 60 bis 80 Tage bis es durch die verschiedenen Bodenschichten - Humus, lehmiger Sand, Fein- und Grobkies - zu den Brunnen gelangt. Es kommt dort sowohl chemisch als auch bakteriologisch einwandfrei an. Die verschiedenen Schichten dienen dabei als natürlicher Filter.
REWAG-Trinkwasserstrategie
Zur langfristigen Sicherung einer uneingeschränkten Trinkwasserversorgung hat die REWAG eine Wasserstrategie entwickelt und arbeitet konsequent an deren Umsetzung. Dabei stehen drei Schwerpunkte im Fokus: Hochwasserschutz, insbesondere der Schutz der bestehenden REWAG-Wassergewinnungsanlagen; die Kooperation mit benachbarten Wasserversorgern durch technische Verbünde; die Erschließung neuer Wassergewinnungsgebiete, um das Wasserangebot langfristig qualitativ und quantitativ absichern zu können.
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