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Effizient und klimafreundlich: Nahwärmeversorgung für Barbing‎ erweitert

Bereits seit der letzten Heizperiode versorgt die REWAG die Johann-‎Michael-Sailer Grundschule Barbing mit klimafreundlicher, annähernd CO2-‎neutraler Wärme. Mit der Feuerwehr ist jetzt noch weitere Liegenschaft der ‎Gemeinde dazukommen. ‎

Die Wärmeversorgung für die Gemeinde Barbing erfolgt vorrangig aus der ‎Abwärme der Blockheizkraftwerke (BHKWs) des Regensburger Klärwerks. ‎Angetrieben wird das BHKW mit Klärgas, das bei der Reinigung des ‎Abwassers entsteht. Ergänzt wird die Wärmeversorgung durch einen Erdgas-‎Spitzenkessel, der auch zur Versorgungssicherheit beiträgt. ‎

Dafür baute der Energieversorger eine etwa 1.600 Meter ‎lange ‎Nahwärmeleitung entlang der Straubinger Straße, Frühlingstraße und der ‎Mintrachinger ‎Straße in Barbing bis zu dem neuen Baugebiet Barbing Süd, mit ‎der bis zu 250 Einfamilienhäuser ‎in den Neubaugebieten versorgt werden ‎können. So stehen der Gemeinde Barbing jährlich rund 1.500 ‎Megawattstunden regenerativ, Kohlendioxid-neutral und regional erzeugte ‎Wärme zur Verfügung. Entlang der Nahwärmetrasse wurden zudem die ‎kommunalen Gebäude ‎der Gemeinde wie die Grundschule und die Feuerwehr ‎angeschlossen. Die technische Planung der Versorgungsanlagen übernahm ‎das Ingenieurbüro Team für Technik aus Regensburg.  

Für den REWAG-Vorstandsvorsitzenden Dr. Torsten Briegel hat das Projekt ‎Beispielcharakter, ‎nicht nur für die Kooperation zwischen Stadt, Landkreis und ‎der REWAG, sondern auch für ‎eine effiziente Nutzung von Energie: ‎‎„Wärmelösungen – vorrangig aus dezentraler Erzeugung ‎‎– sind eine ‎Kernkompetenz der REWAG. Mit dieser Nahwärmeleitung kann die ‎Abwärme ‎der BHKWs nicht nur für das Klärwerk, sondern auch viele weitere ‎Immobilien ‎verwendet werden. So schaffen wir einen optimalen Synergieeffekt. ‎Darüber hinaus ermöglicht uns als Versorger die regionale Energieproduktion ‎einen langfristig kalkulierbaren Energiepreis und regionale Wertschöpfung“.‎

Drei Blockheizkraftwerke produzieren umweltfreundliche Wärme und Strom
Blockheizkraftwerke arbeiten nach dem Prinzip der ‎Kraft-Wärme-‎Kopplung, ‎das heißt: Sie ‎produzieren gleichzeitig Strom und Wärme. ‎Dadurch ‎wird der eingesetzte ‎Brennstoff sehr viel ‎effizienter genutzt als bei der ‎getrennten Produktion ‎und es entstehen ‎vergleichsweise ‎weniger ‎klimaschädliche CO2-Emissionen. Grundlage ist ‎meist ein Motor, ‎der ‎einen ‎Generator antreibt und damit Strom erzeugt. Die Abwärme wird ‎zum ‎Heizen ‎genutzt. Das ‎Klärwerk der Stadt Regensburg betreibt drei BHKWs mit ‎einer elektrischen Leistung von ‎insgesamt 1.911 Kilowatt und einer ‎thermischen Leistung von insgesamt 2.175 Kilowatt. Die ‎BHKW-Anlagen ‎werden mit Klärgas betrieben, das aus dem Prozess des Klärwerkes vor ‎Ort ‎gewonnen wird. In den Faulbehältern des Klärwerks wird aus Klärschlamm ‎Methangas produziert. Die BHKWs laufen rund um die Uhr und speisen die ‎Strommenge in das betriebseigene Netz ein. Etwa 50 Prozent der erzeugten ‎Wärmemenge nutzt das Klärwerk für den Eigenbedarf. ‎
Die REWAG baute zudem eine neue Heizkesselanlage, die mit Erdgas ‎betrieben wird. Sie ‎übernimmt bei einem Ausfall der BHKWs die ‎Wärmeversorgung der Faulbehälter, der ‎Gebäude des Klärwerks und des ‎Neubaugebiets und der Liegenschschaften der Gemeinde Barbing. ‎Der ‎Erdgas-Heizkessel dient außerdem dazu, bei Spitzenlasten, also bei einem ‎hohen Verbrauch, bei dem die Wärmemengen der Blockheizkraftwerke nicht ‎mehr ausreicht, den Wärmebedarf zu decken. Trotz des Einsatzes von Erdgas ‎ist insgesamt eine hohe Energieeffizienz und eine sehr ‎gute CO2-Bilanz ‎gegeben, da sich der Erdgaskessel nur bei Spitzenlasten dazu schaltet. Etwa ‎‎80 Prozent der Wärmeversorgung erfolgt CO2-neutral. Durch das Konzept ‎erreicht die REWAG einen Primärenergiefaktor für das Fernwärmenetz von ‎‎0,00.‎

Nahwärme für Barbing
Die im Heizkraftwerk produzierte Wärme wird als Heizwasser in die ‎Gebäude ‎transportiert. Sie dient zum Betrieb der Heizung und zur Erzeugung ‎von Warmwasser. ‎Nahwärme ist eine ökologische und sehr wirtschaftliche ‎Form der Wärmeversorgung. Die ‎Wärme wird umweltschonend erzeugt und ‎durch ein wärmegedämmtes Rohrsystem direkt in ‎die Immobilien geleitet. ‎Anstelle einer Heizungsanlage sind die Gebäude mit einer wartungsarmen ‎Nahwärme-Kompaktstation ausgestattet. Die Nutzer profitieren von ‎transparenten, günstigen Wärmepreisen und ‎geringeren Preisschwankungen im ‎Vergleich zu anderen Wärmelösungen. Darüber hinaus ‎reduziert Fernwärme die ‎CO2-Emissionen des versorgten Gebäudes und bietet eine sehr ‎hohe ‎Versorgungssicherheit. Letztlich ist es aber vor allem auch eine Steigerung ‎des ‎Wohnkomforts und der gefühlten Sicherheit, zu wissen, dass weder eine ‎Heizungsanlage ‎direkt im Haus in Betrieb ist, noch Brennstoffe vor Ort gelagert ‎werden.‎
‎„Vor Ort erzeugte Energie zu nutzen, ist ein entscheidendes Kriterium für ‎die ‎regionale Energiewende“, erklärt Dr. Torsten Briegel. Auch Barbings Erster ‎Bürgermeister Johann Thiel steht dem Projekt positiv gegenüber: „Mit dieser ‎Art der Wärmenutzung können wir den CO2-Ausstoß ‎deutlich reduzieren, nicht ‎nur für das Neubaugebiet, sondern auch für unsere Liegenschaften ‎der ‎Gemeinde. Ich freue mich, dass mit der Feuerwehr wieder eine unserer ‎Immobilien davon profitiert. Diese Lösung ist nicht nur klimafreundlich, sondern ‎auch wirtschaftlich ‎sinnvoll.“ ‎‎