Landrätin verabschiedet sich von Vorstandsvorsitzendem und dankt für die erfolgreiche Zusammenarbeit.
Der Regensburger Energieversorger REWAG ist nicht nur in der Stadt, sondern auch im Landkreis Regensburg aktiv. Er versorgt 16 Gemeinden im Landkreis. Darüber hinaus agiert er dort in verschiedenen Projekten als Energiedienstleister. Der Landkreis Regensburg und die REWAG arbeiten seit langem in Sachen Energie- und Trinkwasserversorgung und Energieprojekten erfolgreich zusammen.
Mit dem scheidenden REWAG-Vorstandsvorsitzenden Olaf Hermes, der das Unternehmen in Richtung Bremen verlässt, hatte sich die Zusammenarbeit gerade mit Blick auf die dezentrale Energieerzeugung und die Elektromobilität in den letzten fünfeinhalb Jahren vertieft. „Die Stadt und der Landkreis Regensburg wachsen näher zusammen“, so Olaf Hermes. „Das hat sich stark in den Themen Energieversorgung, -erzeugung und Mobilität bemerkbar gemacht.“ Dabei wurden Projekte, wie die Fernwärmeleitungen in Barbing und Mintraching umgesetzt beziehungsweise an den Start gebracht, die die Gemeinden mit effizient erzeugter und annähernd klimaneutraler Wärme versorgen. In Min-traching errichtet die REWAG ein rund 1.400 Meter langes Fernwärmenetz, das alle kommunalen Gebäude und eine Neubausiedlung versorgt. Die Wärmeerzeugung wird über ein Biogas-Blockheizkraftwerk (BHKW) erfolgen, das von der Biogasanlage der Firma NatUrenergie Mintraching GmbH & Co. KG versorgt wird. Das Fernwärmenetz in Barbing nutzt die überschüssige Abwärme aus drei BHKWs des Klärwerks der Stadt Regensburg.
Im Landkreis Regensburg hat die REWAG bereits viele Projekte zur dezentralen Erzeugung mit Blockheizkraftwerken umgesetzt. BHKWs arbeiten nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung, das heißt: Sie produzieren gleichzeitig Strom und Wärme. Dadurch wird der eingesetzte Brennstoff sehr viel effizienter genutzt als bei der getrennten Produktion und es entstehen vergleichsweise weniger klimaschädliche CO2-Emissionen. Grundlage ist meist ein Motor, der einen Generator antreibt und damit Strom erzeugt. Die Abwärme wird zum Heizen genutzt. Betrieben mit Bioerdgas sorgen BHKWs über Fernwärmenetze für eine CO2-neutrale Wärmeversorgung und regenerativen Strom in Wohnquartieren und Betriebsstätten von Firmen. Weil sie sich absolut dezentral einsetzen lassen, können sie genau dort maßgeschneidert platziert werden, wo die Energie benötigt wird. Im Landkreis Regensburg hat die REWAG solche Anlagen etwa bei Krones in Neutraubling oder den Eckert Schulen in Regenstauf errichtet. „Vor Ort erzeugte Energie zu nutzen, ist ein entscheidendes Kriterium für die regionale Energiewende“, so Landrätin Tanja Schweiger. „Der Landkreis Regensburg möchte zudem in Sachen Klimaschutz eine Vorbildfunktion einnehmen. Dabei haben sich die Kooperationen mit der REWAG als sehr erfolgreich erwiesen. Herr Hermes hat in den letzten Jahren viele Projekte angestoßen und umgesetzt – nicht nur in der Stadt sondern auch im Landkreis und weit darüber hinaus. In all dieser Zeit hat er sich als verlässlicher Partner und konstruktiver Mitstreiter für viele Kommunen in der ganzen Region erwiesen.“
Neben der Energieerzeugung ist das Thema Mobilität ein entscheidendes Feld in der Zusammenarbeit des Energieversorgers mit dem Landkreis. „Seit 2015 haben wir ein dichtes Netz an Elektroladesäulen aufgebaut, die mit 100 Prozent Ökostrom von der REWAG betrieben werden“, so der REWAG-Vorstandsvorsitzende Olaf Hermes. „Das insgesamt 24 Stück davon im Landkreis Regensburg stehen, macht uns stolz und zeigt, wie wichtig eine ganzheitliche Mobilitätsstrategie ist“, ergänzt Landrätin Tanja Schweiger. Neben der Ladeinfrastruktur für Elektroautos ist der das Stadtwerk.Regensburg/REWAG-Konzern in eine Kooperation mit der Kommunale Energie Regensburger Land eG eingebunden, die im Landkreis Regensburg E-Carsharing anbietet. Insgesamt neun E-Autos stehen an Standorten in Neutraubling, Obertraubling, Pentling, Pettendorf, Regenstauf, Schierling, Sinzing, Wiesent und am Landratsamt Regensburg zum Ausleihen zur Verfügung. Bürgerinnen und Bürger, aber auch Firmen können sich online registrieren und das Elektrofahrzeug über die das Stadtwerk.Earl-Plattform buchen.
Die gute Zusammenarbeit der letzten Jahre zeigt sich darüber hinaus in verschiedenen anderen Projekten. So wurden zuletzt die Konzessionsverträge in Alteglofsheim für die Erdgasversorgungsleitungen und 2018 in Neutraubling für Erdgas- und Stromversorgungsleitungen erneuert. Diese regeln die Bereitstellung öffentlicher Flächen von Städten und Gemeinden für den Bau und Betrieb von Versorgungsleitungen. Ein weiterer Höhepunkt in der Zusammenarbeit ist die Ausweitung der Trinkwasserversorgung im Landkreis. Seit dem 1. Juni 2016 versorgt die REWAG den Ort Barbing und das Gewerbegebiet Unterheising mit Trinkwasser. 2017 hat sie sich zudem der Kooperationsgemeinschaft Trinkwasserschutz Oberpfälzer Jura angeschlossen. Gemeinsam mit anderen Wasserversorgern aus den Landkreisen Regensburg, Neu-markt und Schwandorf wird ein Schutzgebiet von 15 000 Hektar betreut. Vor allem die grundwasserschonende Bewirtschaftung in diesem Gebiet ist ein Thema. Dazu gehören unter anderem der Verzicht auf bestimmte Pflanzenschutzmittel, aber auch Versuche mit Zwischenfrüchten, die überschüssiges Nitrat über den Winter aus dem Boden binden sollen sowie regelmäßige Bodenuntersuchungen im Frühjahr für eine optimale Düngemittelbemessung.
Neben den Projekten der letzten Jahre besteht eine kontinuierliche gemeinsame „Teamarbeit“. So betreibt die REWAG etwa die öffentliche Straßenbeleuchtung im Auftrag mehrerer Gemeinden und betreut derzeit etwa 8.000 Leuchten. Eine energieeffiziente Straßenbeleuchtung bedeutet einen geringeren Energieverbrauch und eine erhöhte Einsparung von CO2. Darüber hinaus fördert die REWAG seit 2008 über ihren Kulturfonds gezielt kulturelle Aktivitäten in den Umlandgemeinden von Regensburg und beweist damit ihre Verbundenheit mit den Gemeinden im Netzgebiet.