Der Klimawandel stellt Gemeinden und Versorger in hochwassergefährdeten Gebieten vor große Herausforderungen, so auch im Zeitlarner Ortsteil Laub. Bereits seit einigen Jahren kümmert sich die REWAG darum, diesen Ortsteil bei einem möglichen Hochwasser abzusichern. Dabei steht sie in engem Austausch mit der Gemeinde und privaten Initiativen. Mit der Erhöhung des letzten Stromverteilerkastens ist das Projekt in Laub nun abgeschlossen.
„Wir tragen als Energie- und Trinkwasserversorger die Verantwortung dafür, dass unsere Kundinnen und Kunden stets zuverlässig mit diesen lebensnotwendigen Ressourcen versorgt werden können. Hier gilt es auch, sich gegen Naturkatastrophen – soweit möglich – abzusichern. Wir freuen uns, dass im öffentlichen Raum hier in Laub nun alle relevanten Einrichtungen der REWAG bei einem möglichen Hochwasser geschützt sind. Herzlichen Dank an alle Beteiligten“, erklärte REWAG-Vorstandsvorsitzender Dr. Torsten Briegel beim Ortstermin. Bürgermeis-terin Andrea Dobsch ergänzte: „Ich bedanke mich bei der Rewag für die zügige und Umsetzung und die gute Zusammenarbeit. Für den Ortsteil Laub ist es ein wichtiger Schritt in Sachen Hochwasserschutz. Für weitere Hochwasservorsorgemaßnahmen, insbesondere den geplanten privaten Objektschutz, werde ich mich weiter einsetzen.“
Maßgeblich beteiligt an dem Projekt waren neben der REWAG und der Gemeindeverwaltung das Wasserwirtschaftsamt Regensburg, der Verein Hochwasserschutz Unteres Regental Zeitlarn e.V und die OTH Regensburg.
Auf Anregung von Alfons Lerch, Wasserwirtschaftsamt Regensburg, hatte sich die Studentin Victoria Konrad in Kooperation mit Prof. Ing. Mathias Müller von der OTH Regensburg mit dem Thema „Privater Objektschutz für die Hochwassergefährdeten in Laub“ beschäftigt. In ihrer Bachelorarbeit zeigte Victoria Konrad mögliche Problemstellen beim Auftreten von einem hundertjährigen Hochwasser (HQ100), besonders bei privaten Hausanschlüssen auf und schlug entsprechende Maßnahmen vor. Ein offener Punkt war dabei die Sicherstellung der Stromversorgung in überfluteten Gebieten. Das nahm der Vorsitzende des Vereins Hochwasserschutz Unteres Regental Zeitlarn, Dr.-Ing. Harro Lührmann, zum Anlass, mit der REWAG eine Ortsbegehung durchzuführen. „Dabei stellten wir fest, dass bis auf den einen Stromverteilerkasten hier in der Wiesenstraße, bereits alle Verteilerkästen abgesichert waren“, so Lührmann.
Bereits seit einigen Jahren arbeitet die REWEAG daran, sukzessive alle relevanten Anlagen vor Hochwasser zu schützen. Dabei werden bestehende Maßnahmen immer wieder an neu definierte Hochwassermarken und die Erfahrungen aus vergangenen Überflutungen angepasst. „Wir müssen bei diesem Thema immer flexibel bleiben und schnell reagieren. Schließlich können Naturereignisse nicht hundertprozentig berechnet werden. Man lernt und wächst mit den Herausforderungen“, erläuterte Herbert Porsch, Fachbereichsleiter Betrieb Strom/Telekommunikation bei der REWAG.
Verein Hochwasserschutz
Der Verein Hochwasserschutz Unteres Regental Zeitlarn e.V. ist eine Bürgerinitiative, die sich nach der Jahrhundertflut von 2002 gebildet hat. Mit ihren rund 300 Mitgliedern ist sie Helfer für die vom Hochwasser bedrohten Bürger und engagierter Gesprächspartner bei der Planung des staatlichen Hochwasserschutzes in der Gemeinde Zeitlarn. Ein Kerngeschäft des Vereins ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Und so war es selbstverständlich, dass das Gründungsmitglied des Vereins - Hans Kleemann sen. - die Einmessung der HQ100-Linie an dem betroffenen Straßenverteiler Wiesenstraße kostenfrei durchführte. Die REWAG war damit in der Lage, ihre Arbeiten zur Erhöhung des Straßenverteilers sachgerecht durchzuführen.